E I N F Ü H R U N G
I N T R O D U C T I O N
Ich bin oft in das Atelier eines Künstlers gegangen, habe mich mit Abstand hingestellt um die Arbeiten zu betrachten und dem Künstler zuzuhören, wie er über sie sprach, und hatte das Gefühl, dass das Werk für mich mehr von dem repräsentierte, als das, was sein Schöpfer dazu anmerkte.
Ein Kunstwerk ist eben nicht allein die Beschreibung eines realen Gegenstandes oder ästhetischer Umgang mit Formen und Farben, nicht allein die private schöpferische Beschäftigung. Was eine Arbeit zum Kunstwerk macht, ist der Versuch das Mysterium des Lebens ordnend zu begreifen.
Ich erwarte von der Kunst mehr als bloßen Stil. Ich erwarte Einsichten im Hinblick nicht nur darauf, wie man mit dem Leben fertig wird, sondern mehr: Wie man lebt.
Mein Auge führt mich dabei zu meinem eigenen Denken.
Bei Bildern beschäftigt mich der individuelle, lediglich durch die jeweilige Biografie des Künstlers gebrochene Versuch, aus dem unsichtbaren Chaos – hier: einer leeren Leinwand – nicht nur ein sichtbares Bild, sondern persönliche Ordnung herzustellen, die – Ironie – bei oberflächlicher Betrachtung wieder nur für das betrachtende Individuum Chaos darstellt. Ordnung entsteht in diesem Kontext also auf zwei Wegen: Als Substrat des Wollens beim Künstler und als Substrat des Denkens beim Betrachter.
Wollen, Denken – und wo bleiben dabei die Gefühle? Die mögen schon im Wollen des Künstlers verborgen sein und nach dem Denken beim Betrachter entstehen.
Wie auch immer, ob das Chaos zur Ordnung führt oder jede Ordnung unweigerlich im Chaos endet, es bleiben die Mängel in jedem Bild: Mangel an Ordnung oder Mangel an Chaos.
Es zeigen sich die Momente der Verwirrung und die Ungenauigkeiten des Malers. In dieser lückenhaften Ordnung offenbart das Werk aber auch seine Bedeutung.
Malerei ist eine universelle Sprache. Sie ist eine einzigartige visuelle Ausdrucksform, die sich von allen anderen unterscheidet. Schon beim ersten Blick auf ein Gemälde sehen wir alles, was es zu sehen gibt. Wir verstehen aber erst mehr, je länger wir es betrachten.
In der Statik des Gemäldes erfahren wir die Dimension der Zeit. Aus der Erfahrung einer vergangenen Zeit wird das gemalte Bild in Echtzeit geschaffen, aber in statischer Zeit gesehen. Das Bild lässt uns erleben, wie Raum und Zeit als unendliche Größe verschmolzen sind.
Auch die Bilder von Wolfgang Siemens nähren sich aus den Elixieren von Chaos und Ordnung. Aber wie sieht der Siemens-Kosmos aus? Diese Frage alleine macht es z.B. notwendig, dass Künstler ihre Bilder auch in Zukunft signieren mögen. Denn wir verbinden diese Elementar-Begriffe in der Kunst immer mit dem schaffenden Individuum und erzeugen damit endlose Welten, in denen jedes Werk, ja jede Facette eines Werkes, gleichsam ihre Potenz-Zahl durch die Persönlichkeit des Künstlers erhält.
Klar, dass bei dieser Vielzahl von Möglichkeiten jede Interpretation, jede Definition damit letztlich nur ein (!) Weg durch diese Welten ist – und manchmal sogar der falsche, wie uns zahlreiche Beispiele aus der Kunstgeschichte lehren.
Da dürfen wir uns auch nicht immer vom Künstler selbst verführen lassen, wenn er uns gangbare Wege durch seinen Kosmos anzubieten scheint. Der Selbstkommentar und die Bekenntnisse im Falle des Künstlers Siemens ebenso wie die kunsthisto- rische Betrachtung führen frei begleitend weg vom Werk, in den Bereich des Metaphorischen, von wo aus ein Blick auf das Werk geworfen wird, für den, der es biografisch, symbolisch und vergleichend liest. Dies geschieht nicht, weil die Bilder für sich alleine nicht sprechen könnten, sondern gerade weil sie für sich sprechen.
Beide Wege mögen sich im Übrigen verschränken und überschneiden, sie bleiben dennoch getrennt.
Aber ist das schon alles?
Genügte es da nicht schon archivarisch akribisch alle Facetten zu sammeln, sie auszustellen, sie damit anheim zu stellen und beliebig-bequem zu machen?
Passend zu unserer so schönen, weil offenen Medien-Welt, die alles lückenlos nennt, aber nichts sagt.
Die Tendenz ist unerbittlich und wird bis in die Museen hinein bereits gnadenlos exekutiert, indem der Besucher – unter dem liebkosenden Wort „didaktisch“ und ihrer verharmlosenden Schwester „Information“ – an die Hand genommen und geführt – und damit vielmehr verführt – wird, statt ihn schlicht in Ruhe zu lassen mit seinem eigenen kognitiven Apparat. Ich habe Wolfgang Siemens vor ein paar Jahren in seinem Atelier kennen gelernt. Während er mir in Bruchstücken seine Arbeitsweise und den Werdegang seiner Bilder erklärte, habe ich mir seine großformatigen Gemälde und einen Teil seiner Gouachen angeschaut.
Ich war von Anfang an berührt von der expressiven Handschrift und der Kraft seiner Farben, von der grafischen Erfassung des menschlichen Körpers und der räumlichen Darstellung in der Fläche des zweidimensionalen Malgrundes. Ich begegnete einer Persönlichkeit mit einem eigenen Werk.
Im Mittelpunkt seines Schaffens steht nicht der Mensch. Der ist für Siemens lediglich das – mitunter bizarr verformte – Gefäß seiner Gefühle und seines Denkens, oder vielmehr dessen, was er dafür hält.
So entsteht ein scheinbares Paradoxon. Weil nicht der Mensch, sondern seine Chiffren im Mittelpunkt des Interesses bei Siemens stehen, kommt am Ende ein umso kompletteres Menschenbild heraus.
Wie ein Forschungsreisender hat Siemens das Leben zu erkunden gesucht. Mit seinen Gemälden fällt Licht in die Schlünde der Mysterien des Lebens.
Beleuchtet wird nicht eine Linie individueller Erfahrung, sondern es wird schlicht deren Auflösung betrieben, aus der zum Schluss große Töpfe, mit den aus Menschen destillierten Elementen, bestückt werden.
Hass, Angst, Freude, Trauer – gedeckelt von einer alles verzehrenden und damit vernichtenden Liebe oder vielmehr deren derzeitiger Chiffre:
Dem Sex.
In seiner Arbeit, die bis in die 80er Jahre von narrativen Qualitäten der Malerei bestimmt ist, hat er sich, nach einer kontemplativen Phase mit einem temporären Rückzug aus der Malerei, zusehends von der situativen Erfassung gelöst und sich dem Menschenbild in detailhafter Abstraktion zugewandt.
Siemens versteht sich als Leinwandmaler, der die Zeichnung zur dinglichen Erfassung, einer nur mit der Kraft der Farbe zu bemessenden Darstellung eingesetzt hat. In der direkten Beschreibung der frühen Jahre interpretiert er seine Erlebnisse und das unmittelbare Gefühl in der szenischen Beschreibung.
Bleistift- und Tuschezeichnungen hat er nie öffentlich vorgelegt. Soweit sie von ihm ausgeführt, haben sie für ihn lediglich die Bedeutung einer Studie oder tagesaktuellen Notiz.
Erst in der Kraft der Malerei kann er, mittels einer nahezu barocken Darstellung, explosive Gefühle einfangen, die auch in seinen Gouachen zum Ausdruck kommen.
In der Wiederaufnahme seiner Malerei ab den 90er Jahren beginnt für Siemens die Blütezeit. Am Beispiel einer im Detail skizzierten Gegenständlichkeit zelebriert er in der Reduktion des Motivs den Makrokosmos einer Philosophie, die den Betrachter in den Strudel von Grenzbereichen der Licht- und Schattenwelt des Lebens entführt.
Die langwierige und aufwändige Arbeit der Leinwandmalerei bein haltet die konkrete Auseinandersetzung mit diesem Medium, dass für Siemens wie kein anderes geeignet ist, Destillator von Gefühlen und Gedanken zum Wesen des Lebens zu sein.
Völlig unverwechselbar, sind die Werke Wolfgang Siemens’ ein Weg durch die schiere Größe des Kosmos oder vielmehr von dem, was wir davon zu sehen glauben. Sie führen damit ins Mikro der Artikulationen des lebendigen Augenblicks, meist der Widersprüchlichkeit, und sind damit vehement und aufdringlich der Komplexität des Seins verpflichtet.
Siemens’ Bilder verhalten sich nicht passiv, sie zeigen nicht nur Welten, sondern führen mitten hinein.
Aber da ist doch noch etwas. Etwas, das das Auge in dieser, mit Zeichen vollgestopften Welt einen Augenblick länger festhält, als viele TV-Macher bei ihrer Arbeit zu hoffen wagen.
Es ist eigentlich eine sehr unspektakuläre Sache, die sich da unter dem Getöse von Farben und Formen heranschleicht und zur Inbesitznahme des Betrachters führt. Sie ist kaum zu benennen und was im Einzelnen vorgeht wissen auch die Wenigsten. Aber es passiert etwas.
Was solche Folgen hat, nennt man Kunst
Georgios O. Safiriou, Januar 2000
Siemens der Maler – The Painter
Wison Verlag, Köln 2000
ISBN 3-87951-163-2
Ein Kunstwerk ist eben nicht allein die Beschreibung eines realen Gegenstandes oder ästhetischer Umgang mit Formen und Farben, nicht allein die private schöpferische Beschäftigung. Was eine Arbeit zum Kunstwerk macht, ist der Versuch das Mysterium des Lebens ordnend zu begreifen.
Ich erwarte von der Kunst mehr als bloßen Stil. Ich erwarte Einsichten im Hinblick nicht nur darauf, wie man mit dem Leben fertig wird, sondern mehr: Wie man lebt.
Mein Auge führt mich dabei zu meinem eigenen Denken.
Bei Bildern beschäftigt mich der individuelle, lediglich durch die jeweilige Biografie des Künstlers gebrochene Versuch, aus dem unsichtbaren Chaos – hier: einer leeren Leinwand – nicht nur ein sichtbares Bild, sondern persönliche Ordnung herzustellen, die – Ironie – bei oberflächlicher Betrachtung wieder nur für das betrachtende Individuum Chaos darstellt. Ordnung entsteht in diesem Kontext also auf zwei Wegen: Als Substrat des Wollens beim Künstler und als Substrat des Denkens beim Betrachter.
Wollen, Denken – und wo bleiben dabei die Gefühle? Die mögen schon im Wollen des Künstlers verborgen sein und nach dem Denken beim Betrachter entstehen.
Wie auch immer, ob das Chaos zur Ordnung führt oder jede Ordnung unweigerlich im Chaos endet, es bleiben die Mängel in jedem Bild: Mangel an Ordnung oder Mangel an Chaos.
Es zeigen sich die Momente der Verwirrung und die Ungenauigkeiten des Malers. In dieser lückenhaften Ordnung offenbart das Werk aber auch seine Bedeutung.
Malerei ist eine universelle Sprache. Sie ist eine einzigartige visuelle Ausdrucksform, die sich von allen anderen unterscheidet. Schon beim ersten Blick auf ein Gemälde sehen wir alles, was es zu sehen gibt. Wir verstehen aber erst mehr, je länger wir es betrachten.
In der Statik des Gemäldes erfahren wir die Dimension der Zeit. Aus der Erfahrung einer vergangenen Zeit wird das gemalte Bild in Echtzeit geschaffen, aber in statischer Zeit gesehen. Das Bild lässt uns erleben, wie Raum und Zeit als unendliche Größe verschmolzen sind.
Auch die Bilder von Wolfgang Siemens nähren sich aus den Elixieren von Chaos und Ordnung. Aber wie sieht der Siemens-Kosmos aus? Diese Frage alleine macht es z.B. notwendig, dass Künstler ihre Bilder auch in Zukunft signieren mögen. Denn wir verbinden diese Elementar-Begriffe in der Kunst immer mit dem schaffenden Individuum und erzeugen damit endlose Welten, in denen jedes Werk, ja jede Facette eines Werkes, gleichsam ihre Potenz-Zahl durch die Persönlichkeit des Künstlers erhält.
Klar, dass bei dieser Vielzahl von Möglichkeiten jede Interpretation, jede Definition damit letztlich nur ein (!) Weg durch diese Welten ist – und manchmal sogar der falsche, wie uns zahlreiche Beispiele aus der Kunstgeschichte lehren.
Da dürfen wir uns auch nicht immer vom Künstler selbst verführen lassen, wenn er uns gangbare Wege durch seinen Kosmos anzubieten scheint. Der Selbstkommentar und die Bekenntnisse im Falle des Künstlers Siemens ebenso wie die kunsthisto- rische Betrachtung führen frei begleitend weg vom Werk, in den Bereich des Metaphorischen, von wo aus ein Blick auf das Werk geworfen wird, für den, der es biografisch, symbolisch und vergleichend liest. Dies geschieht nicht, weil die Bilder für sich alleine nicht sprechen könnten, sondern gerade weil sie für sich sprechen.
Beide Wege mögen sich im Übrigen verschränken und überschneiden, sie bleiben dennoch getrennt.
Aber ist das schon alles?
Genügte es da nicht schon archivarisch akribisch alle Facetten zu sammeln, sie auszustellen, sie damit anheim zu stellen und beliebig-bequem zu machen?
Passend zu unserer so schönen, weil offenen Medien-Welt, die alles lückenlos nennt, aber nichts sagt.
Die Tendenz ist unerbittlich und wird bis in die Museen hinein bereits gnadenlos exekutiert, indem der Besucher – unter dem liebkosenden Wort „didaktisch“ und ihrer verharmlosenden Schwester „Information“ – an die Hand genommen und geführt – und damit vielmehr verführt – wird, statt ihn schlicht in Ruhe zu lassen mit seinem eigenen kognitiven Apparat. Ich habe Wolfgang Siemens vor ein paar Jahren in seinem Atelier kennen gelernt. Während er mir in Bruchstücken seine Arbeitsweise und den Werdegang seiner Bilder erklärte, habe ich mir seine großformatigen Gemälde und einen Teil seiner Gouachen angeschaut.
Ich war von Anfang an berührt von der expressiven Handschrift und der Kraft seiner Farben, von der grafischen Erfassung des menschlichen Körpers und der räumlichen Darstellung in der Fläche des zweidimensionalen Malgrundes. Ich begegnete einer Persönlichkeit mit einem eigenen Werk.
Im Mittelpunkt seines Schaffens steht nicht der Mensch. Der ist für Siemens lediglich das – mitunter bizarr verformte – Gefäß seiner Gefühle und seines Denkens, oder vielmehr dessen, was er dafür hält.
So entsteht ein scheinbares Paradoxon. Weil nicht der Mensch, sondern seine Chiffren im Mittelpunkt des Interesses bei Siemens stehen, kommt am Ende ein umso kompletteres Menschenbild heraus.
Wie ein Forschungsreisender hat Siemens das Leben zu erkunden gesucht. Mit seinen Gemälden fällt Licht in die Schlünde der Mysterien des Lebens.
Beleuchtet wird nicht eine Linie individueller Erfahrung, sondern es wird schlicht deren Auflösung betrieben, aus der zum Schluss große Töpfe, mit den aus Menschen destillierten Elementen, bestückt werden.
Hass, Angst, Freude, Trauer – gedeckelt von einer alles verzehrenden und damit vernichtenden Liebe oder vielmehr deren derzeitiger Chiffre:
Dem Sex.
In seiner Arbeit, die bis in die 80er Jahre von narrativen Qualitäten der Malerei bestimmt ist, hat er sich, nach einer kontemplativen Phase mit einem temporären Rückzug aus der Malerei, zusehends von der situativen Erfassung gelöst und sich dem Menschenbild in detailhafter Abstraktion zugewandt.
Siemens versteht sich als Leinwandmaler, der die Zeichnung zur dinglichen Erfassung, einer nur mit der Kraft der Farbe zu bemessenden Darstellung eingesetzt hat. In der direkten Beschreibung der frühen Jahre interpretiert er seine Erlebnisse und das unmittelbare Gefühl in der szenischen Beschreibung.
Bleistift- und Tuschezeichnungen hat er nie öffentlich vorgelegt. Soweit sie von ihm ausgeführt, haben sie für ihn lediglich die Bedeutung einer Studie oder tagesaktuellen Notiz.
Erst in der Kraft der Malerei kann er, mittels einer nahezu barocken Darstellung, explosive Gefühle einfangen, die auch in seinen Gouachen zum Ausdruck kommen.
In der Wiederaufnahme seiner Malerei ab den 90er Jahren beginnt für Siemens die Blütezeit. Am Beispiel einer im Detail skizzierten Gegenständlichkeit zelebriert er in der Reduktion des Motivs den Makrokosmos einer Philosophie, die den Betrachter in den Strudel von Grenzbereichen der Licht- und Schattenwelt des Lebens entführt.
Die langwierige und aufwändige Arbeit der Leinwandmalerei bein haltet die konkrete Auseinandersetzung mit diesem Medium, dass für Siemens wie kein anderes geeignet ist, Destillator von Gefühlen und Gedanken zum Wesen des Lebens zu sein.
Völlig unverwechselbar, sind die Werke Wolfgang Siemens’ ein Weg durch die schiere Größe des Kosmos oder vielmehr von dem, was wir davon zu sehen glauben. Sie führen damit ins Mikro der Artikulationen des lebendigen Augenblicks, meist der Widersprüchlichkeit, und sind damit vehement und aufdringlich der Komplexität des Seins verpflichtet.
Siemens’ Bilder verhalten sich nicht passiv, sie zeigen nicht nur Welten, sondern führen mitten hinein.
Aber da ist doch noch etwas. Etwas, das das Auge in dieser, mit Zeichen vollgestopften Welt einen Augenblick länger festhält, als viele TV-Macher bei ihrer Arbeit zu hoffen wagen.
Es ist eigentlich eine sehr unspektakuläre Sache, die sich da unter dem Getöse von Farben und Formen heranschleicht und zur Inbesitznahme des Betrachters führt. Sie ist kaum zu benennen und was im Einzelnen vorgeht wissen auch die Wenigsten. Aber es passiert etwas.
Was solche Folgen hat, nennt man Kunst
Georgios O. Safiriou, Januar 2000
Siemens der Maler – The Painter
Wison Verlag, Köln 2000
ISBN 3-87951-163-2
I would often walk into the studio
of an artist.
I would step back a bit to look at his work and listen to the artist talk about it.
I usually felt, that the work represented much more than what its creator commented about it.
A work of art is not only the portrayal of a real object or the aesthetic use of forms and colours. It is not only the private creative activity, but it is the attempt to understand and structure the mystery of life that turns a piece of work into a piece of art.
I expect more from art than just a certain style. I expect insights, not only in how to deal with life, but more: How to live..
In this respect, my eye guides me to my own thoughts..
When looking at pictures, I am interested in the individual attempt (which is only disturbed by the artist’s biography) of turning the invisible chaos – in this case the empty canvas – not only into a visible picture, but giving it a personal structure. Ironically this structure – when superficially looked at by an individual – appears to be chaos. Therefore the structure is formed out of two components: The substructure of the artist’s will and the substructure of the onlooker’s thoughts..
Will and thought – but what about the feelings?.
They might be concealed in the artist’s will and then arise out of the onlooker’s thoughts. What ever way, whether chaos leads to structure or structure ends in chaos, the imperfections remain in each picture:.
A lack of structure or a lack of chaos. The moments of confusion and the inaccuracy of the painter are exposed..
However, within this incomplete structure the work of art reveals its significance to the viewer..
Painting has a universal language It is a unique visual form of expression, which is different from all others. With the first glance at the painting we see all there is to see.
However we only begin to understand more, when we look at it for a longer period of time..
From the statics of a painting we experience the dimension of time.
An experience taken from the past turns into a painting created in the present but is perceived in static time..
The painting allows us to perceive time as eternity..
The imagery in Wolfgang Siemens’ works is also nourished by the elixirs of chaos and structure. But what does the Siemens-Cosmos look like?.
This question points to the necessity of artists signing their own pictures.
Reason being, that we attach these elemental terms in art to the creative individual..
With this we create endless worlds in which every piece of art, even every facet, is raised to its power by the personality of the artist..
It is clear that, based on the multitude of possibilities, every interpretation and every definition is only one (!) way through the worlds – and sometimes it is the wrong way, as many examples in art history have taught us.
We should not always allow the artist to tempt us when he offers us a passable path through his cosmos..
The comments and confessions of the artist Siemens and the art historical observations presented here divert the reader’s attention away from the artistic work and lead him into a metaphorical realm.
From this distance he looks at the paintings from a biographical, symbolical and comparative point of view. But this does not happen at this distance because the pictures cannot speak for themselves when in fact they do..
Both ways might interweave and overlap, but they still remain separate..
But is that all?.
Isn’t it enough to meticulously collect all facets, to exhibit them, to offer an interpretation thus making things easy and trouble-free?.
Suitable to our beautiful, open media age, which projects a complete picture, but one that says nothing..
The tendency is unrelenting and is mercilessly executed, even in the museum..
The visitor – under the influence of the enchanting word „didactic“ and „information“ – is taken by the hand and is seduced, instead of simply being left alone and allowed to use his own cognitive apparatus..
I met Wolfgang Siemens a few years ago in his studio..
While explaining to me in a few words, how he organises his work and how his pictures develop, I had a look at his large-formatted paintings and a few of his gouaches.
From the beginning I was deeply touched by his expressive personal style and the power of his colours, by the graphic understanding of the human body and the three-dimensional representation on the two-dimensional surface of the canvas.
I met a special person with a unique work.
The central topic of his work is not the human being. For Siemens, the human being is only the – bizarrely deformed – vessel, which carries feelings and thoughts..
This might seem paradox. For Siemens, not the person, but his secret codes are in the centre of attention, and that’s how an even more complete picture of the human being can turn out in the end..
Siemens has tried to discover life like an explorer. Through his paintings, light falls into the depth of the mysteries of life..
It is not about examining a certain number of experiences made by an individual. The aim is simply to decipher the experience and separate the distilled human elements from each other. Hatred, fear, joy, sadness – labelled by an all consuming and therefore devastating love, or its current cipher: sex..
Until the 80’s his work was dominated by the narrative qualities of painting. After a contemplative phase during his temporary retreat from painting, he broke away from topics based on specific situations and started to paint the human being by abstracting certain details..
Siemens sees himself as a canvas-painter, who uses a rough drawing to portray something that can only be measured by the power of the colours applied to it later. In the frank description of his early years he unravels his experiences and the immediate feelings, which he puts into a scenic description..
He never publicly exhibited pen-and-ink drawings.
If he made them, they only had the significance of a short note. Only painting allowed him to develop a nearly baroque style of portraying explosive feelings. These are als visible in his gouaches..
Since Siemens resumed painting in the 90’s, a new era has begun, in which the mature artist has reached his artistic prime. In painting certain details of objects, he celebrates the reduction of the motif within the macrocosm of a philosophy. This draws the viewer into a whirlwind of feelings which takes him to the limits of the bright and dark sides of life..
The time-consuming and difficult work of canvas-painting comprises the concrete debate with this very medium. Like no other medium it is suited for Siemens and is used by him to distil his feelings and thoughts regarding the meaning and nature of life..
Unmistakably the work of Wolfgang Siemens is a path leading through the vast dimensions of the cosmos, or what we believe to perceive of it. This leads us into the microcosm of articulation of the living moment, mostly into the contradictions of life and are therefore vehemently and unobtrusively committed to the complexity of being..
Siemens’ pictures are not passive. They do not merely portray worlds, they lead right into them..
In fact, what creeps up underneath the noise of colours and forms and leads to the captivation of the viewer is quite unspectacular. It can hardly be put into words and only a few people know what happens to the individual. However, something does happen..
Something with this effect is called art.
Georgios O. Safiriou, January 2000
Siemens der Maler – The Painter
Wison Verlag, Cologne 2000
ISBN 3-87951-163-2
of an artist.
I would step back a bit to look at his work and listen to the artist talk about it.
I usually felt, that the work represented much more than what its creator commented about it.
A work of art is not only the portrayal of a real object or the aesthetic use of forms and colours. It is not only the private creative activity, but it is the attempt to understand and structure the mystery of life that turns a piece of work into a piece of art.
I expect more from art than just a certain style. I expect insights, not only in how to deal with life, but more: How to live..
In this respect, my eye guides me to my own thoughts..
When looking at pictures, I am interested in the individual attempt (which is only disturbed by the artist’s biography) of turning the invisible chaos – in this case the empty canvas – not only into a visible picture, but giving it a personal structure. Ironically this structure – when superficially looked at by an individual – appears to be chaos. Therefore the structure is formed out of two components: The substructure of the artist’s will and the substructure of the onlooker’s thoughts..
Will and thought – but what about the feelings?.
They might be concealed in the artist’s will and then arise out of the onlooker’s thoughts. What ever way, whether chaos leads to structure or structure ends in chaos, the imperfections remain in each picture:.
A lack of structure or a lack of chaos. The moments of confusion and the inaccuracy of the painter are exposed..
However, within this incomplete structure the work of art reveals its significance to the viewer..
Painting has a universal language It is a unique visual form of expression, which is different from all others. With the first glance at the painting we see all there is to see.
However we only begin to understand more, when we look at it for a longer period of time..
From the statics of a painting we experience the dimension of time.
An experience taken from the past turns into a painting created in the present but is perceived in static time..
The painting allows us to perceive time as eternity..
The imagery in Wolfgang Siemens’ works is also nourished by the elixirs of chaos and structure. But what does the Siemens-Cosmos look like?.
This question points to the necessity of artists signing their own pictures.
Reason being, that we attach these elemental terms in art to the creative individual..
With this we create endless worlds in which every piece of art, even every facet, is raised to its power by the personality of the artist..
It is clear that, based on the multitude of possibilities, every interpretation and every definition is only one (!) way through the worlds – and sometimes it is the wrong way, as many examples in art history have taught us.
We should not always allow the artist to tempt us when he offers us a passable path through his cosmos..
The comments and confessions of the artist Siemens and the art historical observations presented here divert the reader’s attention away from the artistic work and lead him into a metaphorical realm.
From this distance he looks at the paintings from a biographical, symbolical and comparative point of view. But this does not happen at this distance because the pictures cannot speak for themselves when in fact they do..
Both ways might interweave and overlap, but they still remain separate..
But is that all?.
Isn’t it enough to meticulously collect all facets, to exhibit them, to offer an interpretation thus making things easy and trouble-free?.
Suitable to our beautiful, open media age, which projects a complete picture, but one that says nothing..
The tendency is unrelenting and is mercilessly executed, even in the museum..
The visitor – under the influence of the enchanting word „didactic“ and „information“ – is taken by the hand and is seduced, instead of simply being left alone and allowed to use his own cognitive apparatus..
I met Wolfgang Siemens a few years ago in his studio..
While explaining to me in a few words, how he organises his work and how his pictures develop, I had a look at his large-formatted paintings and a few of his gouaches.
From the beginning I was deeply touched by his expressive personal style and the power of his colours, by the graphic understanding of the human body and the three-dimensional representation on the two-dimensional surface of the canvas.
I met a special person with a unique work.
The central topic of his work is not the human being. For Siemens, the human being is only the – bizarrely deformed – vessel, which carries feelings and thoughts..
This might seem paradox. For Siemens, not the person, but his secret codes are in the centre of attention, and that’s how an even more complete picture of the human being can turn out in the end..
Siemens has tried to discover life like an explorer. Through his paintings, light falls into the depth of the mysteries of life..
It is not about examining a certain number of experiences made by an individual. The aim is simply to decipher the experience and separate the distilled human elements from each other. Hatred, fear, joy, sadness – labelled by an all consuming and therefore devastating love, or its current cipher: sex..
Until the 80’s his work was dominated by the narrative qualities of painting. After a contemplative phase during his temporary retreat from painting, he broke away from topics based on specific situations and started to paint the human being by abstracting certain details..
Siemens sees himself as a canvas-painter, who uses a rough drawing to portray something that can only be measured by the power of the colours applied to it later. In the frank description of his early years he unravels his experiences and the immediate feelings, which he puts into a scenic description..
He never publicly exhibited pen-and-ink drawings.
If he made them, they only had the significance of a short note. Only painting allowed him to develop a nearly baroque style of portraying explosive feelings. These are als visible in his gouaches..
Since Siemens resumed painting in the 90’s, a new era has begun, in which the mature artist has reached his artistic prime. In painting certain details of objects, he celebrates the reduction of the motif within the macrocosm of a philosophy. This draws the viewer into a whirlwind of feelings which takes him to the limits of the bright and dark sides of life..
The time-consuming and difficult work of canvas-painting comprises the concrete debate with this very medium. Like no other medium it is suited for Siemens and is used by him to distil his feelings and thoughts regarding the meaning and nature of life..
Unmistakably the work of Wolfgang Siemens is a path leading through the vast dimensions of the cosmos, or what we believe to perceive of it. This leads us into the microcosm of articulation of the living moment, mostly into the contradictions of life and are therefore vehemently and unobtrusively committed to the complexity of being..
Siemens’ pictures are not passive. They do not merely portray worlds, they lead right into them..
In fact, what creeps up underneath the noise of colours and forms and leads to the captivation of the viewer is quite unspectacular. It can hardly be put into words and only a few people know what happens to the individual. However, something does happen..
Something with this effect is called art.
Georgios O. Safiriou, January 2000
Siemens der Maler – The Painter
Wison Verlag, Cologne 2000
ISBN 3-87951-163-2